Fürs „richtige“ Putzen hat sich die sogenannte KAI-Methode bewährt. Man fängt mit den Kauflächen an, danach folgen die Außenflächen und zum Schluss werden die Innenflächen geputzt. So werden alle Zähne berücksichtigt und keine Zahnfläche wird vergessen.
Was ist an der KAI-Methode gut?
An den Innen- und Außenflächen wird der gelöste Zahnbelag mit Drehbewegungen ausgefegt. Auch wichtig: Immer von Rot nach Weiß – also vom Zahnfleisch zum Zahn – putzen. Bitte nicht mit zu viel Druck reinigen, das kann den Zahnschmelz schädigen und empfindlicher machen. Etwas anschaulicher wird die Putzmethode im folgenden Film vom Arbeitskreis Zahngesundheit Westfalen-Lippe dargestellt, der vor allem für die „Kleinen“ gedreht wurde.
Wichtig: regelmäßige Prophylaxe
Regelmäßiges, gewissenhaftes Zähneputzen allein reicht nicht. Ohne spezielle Geräte, die nur der Zahnarzt einsetzen kann, können die Beläge in den Zahnzwischenräumen und unter dem Zahnfleisch nicht vollständig entfernt werden.
Zahnstein bildet sich vor allem an den hinteren Backenzähnen und in den Zahnzwischenräumen. Aus diesem Grund ist 1 bis 2 Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung – auch Prophylaxe genannt – bei Ihrem Zahnarzt ratsam. Die speziell dafür ausgebildete Prophylaxe-Fachkraft reinigt Ihre Zähne, wo Sie mit Ihrer Zahnbürste auch beim besten Willen nicht mehr hinkommen. Hierzu werden spezielle Handinstrumente eingesetzt, wie Scaler, Küretten, Ultraschallgeräte und das Pulverstrahl-Gerät. Mit dem Ultraschall-Gerät werden weiche und grobe Beläge entfernt. Um den Zahn von festsitzenden Belägen zu befreien, muss mit Scaler und Kürette ordentlich geschabt werden. Die Wasser-Salz-Luft-Mischung des Pulverstrahlgeräts bringt Verfärbungen auf der Zahnoberfläche zum Verschwinden. Diese Air-Flow-Behandlung kann durchaus mit einem Bleeching verglichen werden und kann die Zahnoberfläche auch zu stark beanspruchen. Daher ist diese Methode bei Zahnärzten umstritten.
Am Ende der Behandlung erfolgt die Reinigung mit Interdentalbürsten und Zahnseide. Die gesamte Prozedur dauert 20 bis 45 Minuten und kann etwas unangenehm sein, ist in der Regel schmerzfrei. Bei empfindlichen Zahnhälsen können die Zähne auf Wunsch betäubt werden.
Nach der Reinigung ist die Zahnoberfläche leicht angeraut und neue kleine Partikel könnten sich leichter wieder festsetzen. Daher wird poliert, bis die Zähne wieder glatt sind. Auch scharfe Kanten werden geglättet. Doch die Politur bring noch mehr. Sie enthält remineralisierende Stoffe, die den Zahnschmelz schützen und widerstandsfähiger machen. Durch den anschließenden Auftrag von Fluorid erhalten die Zähne noch einen zusätzlichen Schutz vor Karies.
Übrigens: Wer möchte, kann sich selbst zu Hause 1-mal pro Woche einen zusätzlichen Fluoridschutz auftragen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten.
Was genau ist Plaque und wie entsteht Zahnstein?
Auf den Zähnen bildet sich jeden Tag neu ein Belag aus Speiseresten, Bakterien und Speichel. Diesen Belag nennt man Plaque. Auch kurz nach dem Zähneputzen entsteht eine Art Schutzschicht auf dem Zahn – diese ist allerdings zunächst bakterienfrei. Schon nach wenigen Stunden heften sich Bakterien an diese Schicht an. Durch unsere Nahrungsaufnahme vermehren sich mit der Zeit die angesiedelten Bakterien. Insbesondere durch zuckerhaltige Verbindungen entsteht so eine Schicht, die zunehmend durch krankmachende Bakterien besiedelt wird.
Wird dieser Belag nach mehreren Tagen nicht entfernt, verhärtet er sich und wird in Verbindung mit Speichel und Mineralien zu Zahnstein. Dieser harte und festsitzende Zahnbelag, der sich vor allem in den Zahnzwischenräumen und an den hinteren Backenzähnen bildet, lässt sich nicht mehr ohne fachmännische Hilfe entfernen. Nun sind Spezialisten gefragt, die auch über das notwendige Know-how und über die richtigen Instrumente verfügen.
Warum ist Zahnstein so gefährlich und sollte entfernt werden?
Die für längere Zeit auf dem Zahnbelag sitzenden Bakterien produzieren Giftstoffe, die das Zahnfleisch angreifen und eine Karies (Zahnfäule) hervorrufen. Unbehandelt kann sich eine leichte Zahnfleischentzündung – in Fachkreisen Gingivitis genannt – zu einer Parodontitis ausweiten, sodass nun auch der Kieferknochen angegriffen wird und ein Zahnverlust droht.
Die richtige Zahnpflege und was drin ist
Die Vielzahl an Zahnreinigungsprodukten macht es uns nicht immer leicht, eine für uns gute Entscheidung zu treffen. Einfacher wird es, wenn wir uns bewusst machen, was eine Zahnpasta beispielsweise eigentlich bewirkt und was alles drin ist in der Tube.
Hauptinhaltsstoff in Zahnpasten ist Fluorid. Fluorid schützt unsere Zähne und macht den Zahnschmelz widerstandsfähiger. Oberflächliche Verfärbungen wie Kaffee, Tee oder Nikotin werden durch kleine schmirgelnde Teilchen in der Zahnpasta entfernt. Schäumende Stoffe helfen, alle Essensreste im Mund einzufangen, sodass nichts zurückbleibt. Bei empfindlichen Zähnen können spezielle Zahnpasten verwendet werden, die feinere Schmirgelstoffe in kleineren Mengen enthalten und die Empfindlichkeit reduzieren. Bei Zahnpasten für weiße Zähne sind wiederum mehr Schmirgelstoffe enthalten. Liegen bereits Entzündungen vor, sind eher medizinische Zahnpasten angezeigt, die zahnmedizinische Arzneimittel-Substanzen enthalten, die den Abheilungsprozess fördern. Alternativ gibt es auch Zahnpasten mit Kräuterzusätzen, die das entzündete Zahnfleisch beruhigen sollen. Ihre Wirkung ist nicht bewiesen. Schaden können diese Produkte aber nicht.
Wichtiges Zahnputzwerkzeug
Das wichtigste Instrument für die Zahnreinigung ist die Zahnbürste. Zu empfehlen sind weiche bis mittelharte Bürsten. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Hand- und elektrischen Zahnbürsten. Zum Teil wurden richtige Hightech-Bürsten entwickelt, die so konzipiert sind, dass sie nahezu alle Ecken mitputzen, sodass möglichst wenig Essensreste in der Mundhöhle verbleiben. Welche Bürste am geeignetsten ist, das muss man schlichtweg austesten oder mit dem Zahnarzt/der Zahnärztin klären. Für schwerer zu erreichende Stellen und die Zahnzwischenräume ist die Benutzung von Zahnseide und Interdentalbürsten immer noch obligatorisch. Nur so lassen sich Entzündungsherde weitestgehend vermeiden.