Ein Fersensporn kann mit und ohne Schmerzen auftreten. Typisch ist der Anlaufschmerz im Hacken nach einer längeren Ruhephase, zum Beispiel morgens beim Aufstehen, nach längerem Sitzen am Arbeitsplatz oder auf dem Sofa.
Die Schmerzen entstehen meist unterhalb der Ferse am Fersenbein, seltener, aber genauso schmerzhaft am Ansatz der Achillessehne.
Was ist ein Fersensporn?
Bei einem Fersensporn ist der Sehnenansatz an der Ferse verknöchert. Auslöser sind kleine Verletzungen im Bereich des Sehnenansatzes. Heilen diese Mikroverletzungen nicht richtig aus, kann es zu chronischen Entzündungen kommen. Die Entzündung führt zu einer verstärkten Bildung von Entzündungszellen, die wiederum eine erhöhte Produktion von Kollagen anregen. Dieses kann sich in Form eines Knochensporns an der Plantarfaszie, einer Sehnenplatte, ablagern.
Die zugrundeliegenden Mikroverletzungen können unterschiedliche Ursachen haben:
- Überlastung: Übermäßiges Laufen, Springen oder auch Gehen, insbesondere auf hartem Untergrund, kann die Plantarfaszie überlasten.
- Fehlbelastung: Fußfehlstellungen wie Plattfüße oder Hohlfüße können zu ungleichmäßigen Belastungen führen und so die Mikroverletzungen verursachen.
- Schuhe: Schlecht sitzende Schuhe, Schuhe mit unzureichender Dämpfung oder Unterstützung können die Plantarfaszie zusätzlich belasten und so das Risiko von Mikroverletzungen erhöhen.
- Alter: Mit zunehmendem Alter verliert die Plantarfaszie an Elastizität und wird anfälliger für Mikroverletzungen.
Wie lange dauern die Fersenschmerzen an?
Je nach beruflicher oder sportlicher Belastung sind Pausen nötig, um die Entzündungen zu heilen. Gehen, langes Stehen, Gewichte tragen oder Lauftraining kann zeitweise unmöglich sein. Bis die Fersenschmerzen verschwinden, können einige Wochen bis Monate vergehen. Die meisten Menschen, die ihren Sehnenansatz entlasten, haben nach einem Jahr keine Beschwerden mehr.
Gibt es Möglichkeiten, einem Fersensporn vorzubeugen?
- Bequeme Schuhe tragen: Enge Schuhe, Schuhe mit hartem Absatz oder Schuhe mit hohen Absätzen vermeiden. Besser sind Schuhe mit einer Fußgewölbeunterstützung, mit weicher Sohle und guter Dämpfung.
- Übergewicht: Übergewicht kann die Belastung der Füße erhöhen und damit das Risiko eines Fersensporns.
- Überlastung vermeiden: Sportliche Belastungen nur langsam steigern. Lange Stehzeiten vermeiden.
- Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Fuß- und Wadenmuskulatur kann die Durchblutung und Beweglichkeit verbessern und damit das Risiko des Fersensporns verringern.
- Fußfehlstellungen behandeln lassen: Ein Orthopäde kann helfen Fußfehlstellungen zu korrigieren und geeignete Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.
Wie lässt sich ein Fersensporn behandeln?
Ist die Verknöcherung am Sehnenansatz des Fersenbeins erstmal da, dann geht sie auch nicht wieder weg.
Die auftretenden Schmerzen lassen sich allerdings behandeln und eindämmen oder beseitigen.
- Sind bestimmte Bewegungen oder sportliche Aktivitäten der Auslöser, ist der einfachste Weg, eine Pause einzulegen. Die entzündeten Stellen mehrmals am Tag für ca. 15 Minuten mit einer Eispackung kühlen.
- Tapes für die Füße können die Fußmechanik unterstützen und die Schmerzbelastung mildern.
- Dehnübungen der Fußsohle und der Wade regen die Durchblutung an, steigern die Regeneration und reduzieren die Schmerzen.
- Fersenpolster aus Silikon und Kompressionsstrümpfe fördern ebenfalls regenerative Kräfte.
- Schmerzmittel können akute Schmerzen wirksam bekämpfen, diese sollten mit einem Arzt oder Ärztin abgesprochen sein und in der Regel nicht länger als 2 bis 3 Wochen eingenommen werden.
- Schmerzgele oder -cremes können kurzfristig Linderung verschaffen, sie können aber nur die oberen Hautschichten betäuben und so das Schmerzempfinden reduzieren. Sie helfen nicht bei der Behandlung der tieferliegenden Entzündung der Plantarfaszie.
- Spritzen mit entzündungshemmenden Mitteln, wie beispielsweise Kortison, sind kurzfristig sehr wirksam, können aber die Sehnen schädigen.
- Eine in der Nacht zu tragende Fußschiene kann helfen, wenn die Schmerzen vor allem morgens beim Aufstehen auftreten.
Greifen all diese Maßnahmen in einem Zeitraum von 6 bis 12 Monaten nicht, kommt möglicherweise ein chirurgischer Eingriff in Betracht. So ein Eingriff findet allerdings in den wenigsten Fällen statt, in der Regel führen ärztliche oder orthopädische Maßnahmen bereits zum Erfolg. Dazu sollte man auch wissen, dass eine Operation nicht mit Sicherheit die Schmerzen beseitigen kann und dass jede Operation, gerade im Fuß-Bereich, ein Risiko von Komplikationen mit sich bringt.