Was ist eine Hausstauballergie?
Hausstaub bildet sich durch abgestorbene Hautzellen, Textilfasern, Pollen und ist kaum zu vermeiden. Anders als die Bezeichnung suggeriert, werden Hausstauballergien nicht durch diesen Hausstaub selbst verursacht. Die Allergie auslösenden Stoffe, die Allergene, befinden sich vor allem im Kot von Hausstaubmilben, der Hausstaub hilft allerdings dabei, die winzigen Kotpartikel zu verteilen.
An und für sich ist der Kot der Hausstaubmilben recht unbedenklich. Wie bei den meisten Allergien, reagiert der Körper auf eigentlich harmlose Stoffe überempfindlich. Das Immunsystem wird alarmiert und setzt eine Kette an Reaktionen in Gang: Erst einmal werden Antikörper gegen den vermeintlich bösartigen Eindringling, das Allergen, gebildet. Diese Abwehrstoffe werden an bestimmten Zellen platziert. Geraten nun Antikörper und Allergen aneinander, setzen die Zellen chemische Stoffe wie Histamin frei, was in der Folge die Abwehrreaktionen des Körpers auslöst: Niesen, Augenjucken, eine laufende Nase.
Wie verbreitet ist eine Hausstauballergie?
Die Hausstauballergie ist eine der häufigsten Allergien weltweit, ihre Verbreitung variiert jedoch stark nach Ländern und Regionen. In Deutschland leiden ungefähr sieben Prozent der Bevölkerung daran.
Eine Hausstauballergie entwickelt sich meistens im Kindes- oder Jugendalter und kann ein Leben lang anhalten. Hält der allergische Schnupfen sich über viele Jahre, kann es zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen. Damit ist die Verlagerung der Beschwerden von den oberen Atemwegen zu den unteren Atemwegen gemeint. Wenn aus einer laufenden Nase mit der Zeit Atemprobleme werden, ist das Wohlbefinden erheblich eingeschränkt, dieser Etagenwechsel kann bis zum Asthma führen.
Was ist Asthma?
Bei dieser Erkrankung verengen sich die Atemwege, dieses kann kurzzeitig oder dauerhaft geschehen. Ein unbehandeltes oder nicht ausreichend behandeltes Asthma schränkt die körperliche Leistungsfähigkeit ein, die Lunge ist nicht in der Lage genügend Sauerstoff aufzunehmen. Asthma-Anfälle lösen Atemnot aus, gehen oft mit Husten einher oder dem typischen pfeifenden Atem.
Kann man einer Hausstauballergie vorbeugen?
Ein wirkliches Vorbeugen ist nicht möglich, gerade weil sich Hausstaub nicht vermeiden lässt. Allerdings kann man Maßnahmen regreifen, um die Allergieauslöser zu reduzieren. Vor allem im Schlafzimmer kann dies Sinn ergeben:
- Milbendichte Matratzenbezüge aufziehen
- Staubfänger wie Vorhänge oder Polstermöbel verbannen
- Den Boden, wenn möglich, feucht wischen
- Die Bettwäsche regelmäßig bei mehr als 60° C waschen
- Regelmäßig lüften
- Wenn möglich bei offenem Fenster schlafen
- Die Raumtemperatur sollte nicht wärmer als 18 bis 20° C sein
Bei feuchter und warmer Luft überleben Hausstaubmilben länger. Deshalb sind die niedrigen Temperaturen nicht nur zum erholsamen Schlaf geeignet. Pflanzen und Luftbefeuchter würden in einem Schlafzimmer ein Milbenwachstum fördern.
Wie wird eine Hausstauballergie festgestellt?
Zunächst schauen Ärzte und Ärztinnen sich die Beschwerden an, die Krankheitsgeschichte und Lebensumstände. Bei der körperlichen Untersuchung kommen ein Allergietest (Prick-Test) oder ein Provokationstest zum Einsatz. Beim Haut-Prick-Test werden mögliche allergieauslösende Stoffe auf dem Unterarm aufgetragen. Die Haut wird dazu leicht eingeritzt, damit die Stoffe in die Haut eindringen können. Reagiert der Körper auf einen Stoff, dann entwickeln sich Rötungen oder Schwellungen, ähnlich einem Mückenstich auf der Haut.
Der Provokationstest eignet sich für vermutete Atemwegs-, Medikamenten- oder Berufsallergien. Er kann in Nase, Mund, Augen oder Lunge durchgeführt werden. Der Patient wird kleinen, aber zunehmenden Mengen des vermeintlich auslösenden Allergens ausgesetzt und dabei engmaschig überwacht. Sobald Symptome auftreten, wird abgebrochen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Jeder Mensch reagiert etwas anders. Doch im Allgemeinen gibt es ein paar Medikamente, die vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben werden können. Diese Medikamente enthalten beispielsweise folgende Inhaltsstoffe:
- Antihistaminika
- Chromone
- Kortikosteroide
- Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
- Abschwellende Nasensprays oder -tropfen
Es gibt auch nichtmedikamentöse Behandlungen mit salzhaltigen Nasensprays oder Nasenduschen, um zumindest die Beschwerden zu lindern. Diese werden oft zusätzlich empfohlen, eine medikamentöse Behandlung ersetzen sie meist nicht.
Eine weitere langfristige Maßnahme kann eine Immuntherapie sein, in Fachkreisen auch Hyposensibilisierung genannt. Das Prinzip ist vergleichbar mit einer Impfung, dabei werden regelmäßig niedrige Dosen des Allergens in die Haut gespritzt oder unter die Zunge gegeben. Eine solche Therapie erfordert etwas Ausdauer und Geduld, drei bis fünf Jahre kann diese Behandlung in Anspruch nehmen.