Akute Nackenschmerzen sind weit verbreitet und wer kennt das nicht – eine Nacht ungünstig gelegen, abends in Zugluft gesessen oder angespannt lange Zeit am Computer gearbeitet und am nächsten Tag schmerzt jede Kopfbewegung. Meist klingen diese Schmerzen von alleine wieder ab. Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, geht es in die Richtung chronischer Nackenschmerzen, in diesen Fällen spielen häufig Stress oder andere psychische Belastungen eine Rolle. Dann sollte man einen Arzt oder eine Ärztin zu Rate ziehen.

Wie auf Nackenschmerzen reagieren

Wenn der Körper einen Schmerz meldet, dann stimmt etwas nicht. Die natürliche Reaktion ist Schonung. Eine Schonhaltung kann aber wiederum zu neuen Problemen führen, da meist eine Haltung eingenommen wird, die den Schmerz vermeidet, dann aber andere Bereiche um so stärker belastet. Damit sich gar nicht erst eine falsche Haltung festsetzt, können Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen. So kann man sich weiter wie gewohnt bewegen und die Muskeln verhärten nicht noch mehr.

Die beste Vorbeugung gegen Nackenschmerzen ist gezieltes Training der Nackenmuskulatur. 

Zu den Ursachen

• Überlastung oder eine schwache Halsmuskultur: langes Sitzen am Schreibtisch kann zu Schmerzen und einer Steifheit im Nacken- oder Schulterbereich führen. Es kommt vor, dass diese Schmerzen sich übertragen und man sich zusätzlich mit Kopfschmerzen herumplagt.
• Schleudertrauma: Stürze oder Unfälle, beispielsweise mit dem Auto, belasten den Hals- und Nackenbereich ruckartig und derart heftig, dass es zu winzigen Einblutungen in der Muskulatur und in den Bändern kommen kann.
• Bandscheibenvorfall: Bei einem verengtem Wirbelkanal kann es zu Nackenschmerzen kommen. Dieselben Beschwerden können durch ein vorgewölbtes oder ausgetretenes Bandscheibengewebe verursacht werden, das auf eine Nervenwurzel drückt. Diese Schmerzen können über den Nackenbereich hinaus in Arme und Schultern ausstrahlen.
• Verschleiß der Halswirbelsäule: Im Laufe des Lebens kann es im Bereich der Wirbelsäule zu Verschleißerscheinungen kommen. Die Bandscheiben werden dünner, es können sich Zacken am Rand der einzelnen Halswirkbelköper bilden. Wie bei einem Bandscheibenvorfall kann diese Veränderung dazu führen, dass ein Druck auf Nervenbahnen oder -wurzeln entsteht, der dann zu Nackenschmerzen führt.
• Stress: Unter Stress produziert der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol, die zu einer Muskelanspannung führen. Diese Anspannung kann Nackenschmerzen verursachen, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt.

Nackenschmerzen können auch in Zusammenhang mit Kiefergelenkproblemen, bei entzündlichen Erkrankungen oder bei starken Kopfschmerzen auftreten. Unsere Knochen, Bänder und Nerven liegen in der Halswirbelsäule so eng beieinander, dass eine exakte Ursachenbestimmung in dieser Region sich meist schwierig gestaltet.

Behandlung von einfachen Nackenschmerzen

Nackenschmerzen, die keinen weiteren Erkrankungen unterliegen, kann man mit Wärme begegnen. Eine Wärmflasche, ein Wärmekissen oder ein Wärmepflaster helfen, die Muskulatur im Schulter- oder Nackenbereich zu entspannen, was wiederum zur Linderung der Schmerzen beitragen kann. Mit vorsichtigen Dehn- oder Kräftigungsübungen, sowie Massagen oder Akkupunktur wird die Durchblutung angeregt, was ebenfalls zu einer Linderung der Schmerzen führen kann. Auch Schmerzgele oder durchblutungsfördernde Salben können Linderung verschaffen. Bei Stress helfen Entspannungsübungen wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.